Teileaufbereitung in einem Verkehrsbetrieb
Ein Praxisbeispiel für die Umsetzung eines Projektes zur Teileaufbereitung in einem Verkehrsbetrieb.
Verkehrsbetriebe haben traditionell Reparaturwerkstätten mit unterschiedlichen Qualifikationen: Mechanik, Hydraulik, Pneumatik, Elektrotechnik. Diese sind je nach Arbeitsanfall mal mehr mal weniger ausgelastet. Während im Busbetrieb Teile meist kurzfristig mit Originalteilen des Herstellers ausgetauscht werden können, haben Teile für Schienenfahrzeuge oft lange Lieferzeiten. Andererseits gibt es Teile bzw. Baugruppen, die häufig ausfallen und i.d.R. in den eigenen Werkstätten repariert werden können. Naheliegende Lösung: in Zeiten geringer Auslastung der Werkstatt ausgefallene Baugruppen aufarbeiten und für den erneuten Einsatz bereitstellen. Damit werden sowohl die Werkstätten gleichmäßiger ausgelastet als auch die Reparaturdauern der einzelnen Fahrzeuge verkürzt.
Problem dabei: die Systeme wissen nicht, wie viele Teile bzw. Baugruppen aktuell im Umlauf sind und wie viele davon defekt, neuwertig oder bereits aufgearbeitet sind. Somit ist es für die Disposition schwer, die Aufarbeitung und die Neuteilbeschaffung zu koordinieren und der Wirtschaftsprüfer vermutet, dass es eine unbekannte Anzahl von defekten Teilen im Unternehmen gibt, deren Wert auf keinem Konto verbucht ist.
Lösung: bei Entnahme eines solchen Teils aus dem Bestand für eine Reparatur, wird davon ausgegangen, dass im Zuge der Reparatur ein defektes Teil ausgebaut werden wird. Dies wird zum Zeitpunkt der Entnahme des einsatzfähigen Teils aus dem Bestand buchungstechnisch einem Werkstattumlaufbestand als defektes Teil gutgeschrieben. Bei Zugang eines aufgearbeiteten Teils wird davon ausgegangen, dass ein defektes Teil aus dem Werkstattumlaufbestand für die Aufarbeitung eingesetzt wurde und dieses buchungstechnisch aus dem Werkstattumlaufbestand abgebucht.
Projekt: Ein Team aus Mitarbeitern von Controlling, Disposition, Werkstatt und Lager-Logistik wird mit der Umsetzung der Lösung betraut.
Der Kunde möchte für dieses Projekt auf Leitungsebene einen unabhängigen Blick von außen einbeziehen.
Unser erfahrener Projektleiter gewährleistet dies.
Das Team besteht aus Mitarbeitern von Abteilungen, die im täglichen Vollzug miteinander rivalisieren: “Wir können nicht arbeiten, weil ihr das Material nicht bereitstellt” vs. “Ihr sagt uns erst in letzter Minute, was ihr braucht”; “die Teile, die wir brauchen, fehlen immer und trotzdem ist der Bestand im Lager immer zu hoch”.
Unser erfahrener Coach unterstützt bei der Optimierung der Zusammenarbeit innerhalb des Teams (Komplementärberatung).
Die Prozessverantwortlichen aus Controlling, Disposition, Werkstatt und Lager-Logistik (die Stakeholder) wünschen, dass wesentliche Prozesse durch die Änderung nicht beeinträchtigt werden.
Mit unserer Business Prozess Management-Expertise helfen unsere Mitarbeiter dabei, den Prozess der Aufarbeitung von Teilen so zu gestalten, dass die notwendigen Angaben für Disposition und Controlling zustande kommen, ohne dass das Tagesgeschäft beeinträchtigt wird. Auf der Basis von Vergangenheitsdaten quantifizieren wir die zu erwartenden Vorteile bei Lagerkosten und Teileverfügbarkeit. Wir greifen dabei auf unser Knowhow und Tools im Process Mining zurück.
Der Kunde verfügt über Paternoster-Einheiten zur Lagerung, die vor Ort manuell bedient werden.
Unsere Automatisierungsexperten (RAP) sind dabei behilflich, die Geräte mit den Daten aus dem Zentralsystem halbautomatisch anzusteuern.
Die größeren Baugruppen unter den zu reparierenden Teilen sollen präventiv gewartet werden.
Unsere IoT-Experten helfen dabei, ein Konzept zu entwickeln und umzusetzen, mit dem im laufenden Betrieb die erforderlichen Daten gesammelt und die Wartung geplant werden kann.