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SAP-ERP System in Reparaturwerkstätten

Haben wir genug Teile im Umlauf, um alle Geräte ständig am Laufen zu halten?
Wo sind eigentlich die ausgebauten, defekten, Teile abgeblieben?
Sollen wir sicherheitshalber neue Teile einkaufen?

Diese oder ähnliche Fragen stellt sich jeder, der defekte Teile für einen Gerätepark oder eine Fahrzeugflotte in eigenen Werkstätten aufarbeitet. Das ERP-System ist bei solchen Fragen auch nicht sonderlich hilfreich, denn kaum ist ein Teil in beispielsweise eine Maschine eingebaut, verschwindet es aus dem Bestand. Gleichzeitig kann man nicht sicher sein, ob die Kollegen, die defekte Teile ausbauen, diese zeitnah auch in den Bestand einbuchen.

Und überhaupt: Wenn das defekte Teil dieselbe Teilenummer wie das aufgearbeitete Teil hat, ist nicht klar zu erkennen, welche Teile bereits bearbeitet wurden und welches weitere Teil noch repariert werden muss. Würde man den defekten Teilen jedoch eine andere Teilenummer geben, dann ist eine Zusammenschau der Bestände nicht ohne weiteres möglich.

Das ERP-System von SAP hat das Werkzeug für die Lösung

 

Das SAP-ERP ermöglicht es, Teile in unterschiedlichen Zuständen anhand von Bewertungsarten zu charakterisieren.
Also: gleiche Teilenummer, aber drei unterschiedliche Bewertungsarten:

  1. Neu
  2. Defekt
  3. Aufgearbeitet

Jetzt muss nur noch verhindert werden, dass die Teile beim Einbau aus dem Bestand verschwinden. Dies kann wie folgt gelöst werden: Immer, wenn ein neues oder aufgearbeitetes Teil zum Einbau in ein Gerät ausgefasst, also aus dem Lager entnommen und in ein Gerät ein-gebaut wird, muss automatisch ein defektes Teil in den Umlaufbestand gebucht werden. Die Begründung dieses Prozesses liegt darin, dass das neue/aufgearbeitete Teil nur benötigt wird, weil es ein defektes Teil ersetzt.

Somit ist also zwingend gegeben, dass jedes Mal, wenn ein neues Teil eingebaut wird, ein defektes, ausgebautes Teil in den Bestand aufgenommen wird. Andersherum gilt ebenso, immer wenn ein aufgearbeitetes Teil am Lager abgegeben wird, wird automatisch ein defektes Teil aus dem Umlaufbestand ausgebucht, denn der Kollege kann ja ohne ein defektes Teil nichts aufgearbeitet haben. Und siehe da: nun ist jederzeit erkennbar, wie viele Teile aufgearbeitet werden können und wie viele zum Einbau zur Verfügung stehen.

Und wie sieht es mit der Disposition aus?

Wenn die defekten Teile dem System als dispositiv nicht relevant gemeldet sind, dann kann die Aufarbeitung von defekten Teilen mit den üblichen Mitteln disponiert werden. Wenn die Höhe der erforderlichen Menge an Teilen im Umlauf als Maximalmenge hinterlegt ist, fordert die Disposition nie mehr Teile zur Aufarbeitung als tatsächlich vorhanden sind. Es lässt sich dann auch der Bedarf an neuen Teilen ermitteln: Wenn die Menge an Teilen im Umlauf die hinterlegte Maximalmenge unterschreitet (z.B. wegen Verschrottung von irreparablen Teilen), muss mit Neuteilen aufgefüllt werden.

Übrigens: das funktioniert auch mit (ggf. fallweiser) Aufarbeitung in Lohnbearbeitung!

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